Freitag, 30. September 2016

Platanenallee

Platanenallee, seid 1998 Felix-Mendelsohn-Bartholdy-Allee

Platanenallee mit Rossebändiger
Auf die Idee zu einer gut ausgebauten Straße durch den unteren Schlossgarten kam König Friedrich 1807. Anlass war wohl die Verlegung des königlichen Landsitzes an den Neckar, Bellevue dort, wo heute das Wilhelma-Parkhaus steht.

Damit ist die Platanenallee auch ein Thema für diesen Blog.


Mittwoch, 28. September 2016

Altenburg entdeckt

Von der Wilhelmsbrücke gelangt man Richtung Hallschlag über die Brückenstraße auf die Altenburger Steige. Ob die "alte Burg", von der da die Rede ist, das Römerkastell aus dem 2. Jahrhundert nach Christus ist oder eine mittelalterliche Burg, war bisher umstritten. Spuren einer mittelalterliche Burg ließen sich bislang nicht finden.
 
Jetzt wurden Reste einer 2 m dicken Mauer 
aus dem 11-Jahrhundert freigelegt.

Das Gemeindezentrum der Steiggemeinde wird demnächst abgerissen. Im Zusammenhang damit hat das Landesdenkmalamt mit Grabungen begonnen. 
Dabei wurde auch ein Gräberfeld mit fränkischen Grabbeigaben gefunden.

Bei Abriß des Gemeindezentrums kann man hoffen, noch mehr von der Burg zu finden.

Bei den Grabungen wurden auch Reste römischer Wohnhäuser gefunden. Das sind aber längst keine Sensationen mehr.

Blick vom Gemeindehaus auf die Ausgrabungsstelle
Mittelalterliche Mauer

Ende der Spekulationen

Die erste Kirche des Stuttgarter Gebiets, Sankt Martin, stand vermutlich auf dem heutigen Steigfriedhof, also gegenüber der jetzigen Ausgrabungsstelle. Errichtet vielleicht zwischen 650 und 700. Sie wurde 1506 unter Herzog Christoph in die Neckar-Vorstadt verlegt. Altenburg war damals bereits verlassen
Seit langem wurde spekuliert, dass sich in der Nähe der Martinskirche auch eine Burg befunden hat. Dafür sprach nicht nur der Name des Ortes „Altenburg“. Die Franken beherrschten im 6. Jahrhundert Süddeutschland und der heilige Martin von Tours war ein beliebter Kirchenpatron bei Franken.
Schließlich wurden im 8. Jahrhundert beim "Cannstatter Blutgericht" alamannische Adligen von Franken nach Cannstatt gelockt und hingerichtet.
Mit den jetzigen Ausgrabungen muss man nicht mehr spekulieren. Altenburg besaß tatsächlich eine alte Burg.

Bildquellen:
Google Maps mit Kommentar
Übersicht Ausgrabungsfeld: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium 
   Stuttgart, S. Papadopoulos
Mittelalterliche Mauerreste: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium 
   Stuttgart, S. Papadopoulos
 

Quellen:
Gerhard Wein: Die mittelalterlichen Burgen im Gebiet der Stadt Stuttgart. 2. Band. Die Burgen in den Stadtteilen Solitude, Feuerbach, Cannstatt, Berg und Gaisburg. Stuttgart 1971, S. 167 - ??
Iris Frey: Sensationsfund: Die Altenburg entdeckt. In: Cannstatter Zeitung vom 29.7.2016
 

Dienstag, 27. September 2016

235-ter Geburtstag von König Wilhelm I

König Wilhelm I. von Württemberg
(1816 - 1864)

Am 27.September 1781, also vor 235 Jahren1) wurde

König Wilhelm I 
geboren.
Vieles, was sich in der Nähe unserer "1000 Meter Neckar" befindet, ist der Initative oder dem Befehl 
König Wilhelms I zu verdanken oder fällt zumindest in seine Regierungszeit.
  • Volksfest 1818
  • Wilhelmsbrücke 1838
  • Schloss Rosenstein 1829
  • Wilhelma-Theater 1840
  • Wilhelma 1846
  • Eisenbahn 1846
Volksfest 1818 1815 war der Vulkan Tambora in Indonesien ausgebrochen. Die gewaltigen Eruptionen führten weltweit zu Klimaveränderungen, zu einem "Jahr ohne Sommer"2). Die Folge waren Hungersnöte. Zur Förderung der Landwirtschaft gründete Wilhelm I 1818 die heutige Universität Hohenheim und ein "landwirtschaftlichen Fest" mit Volksfest. Noch heute findet alle vier Jahre gleichzeitig mit dem Volksfest das "landwirtschaftliche Hauptfest" statt, eine große Landwirtschaftsmesse.

Samstag, 24. September 2016

König-Karls-Brücke


Eröffnung der König-Karlsbrücke

Am 27. September 1893, am Geburtstag von König Wilhelm I von Württemberg, wurde die König-Karls-Brücke mit der Königsparade eröffnet, angeführt durch König Wilhlem II Hoch zu Roß. Wilhelm war bereits 1864 gestorben.
Die König-Karlsbrücke galt als die "schönste Brücke". Erbaut wurde sie von Karl von Leibbrand, der sich an französischen Vorbildern orientierte.
Die Gründung wurde mit Druckluft in Senkkästen durchgeführt. Ein auch damals noch neues Verfahren. Leibbrand war stolz, dass bei den Bauarbeiten kein Arbeiter zu Schaden kam. Bei einer der frühen Anwendung dieses Gründungsverfahrens bei der Brooklyn Bridge erkrankten etliche Arbeiter an der Taucherkrankheit. Auch der Chefingenieur Washington Roebling war ein Opfer, er war danach auf den Rollstuhl angewiesen. 

Mittwoch, 21. September 2016

Die Geschichte der Schönestraße

 Warum die Schönestraße "Schön" heißt, finden Sie hier.

Cannstatt 1850 aus Beck: Chronik (Ausschnitt)
1846 war die Eisenbahnbrücke und der Tunnel unter dem Schloss Rosenstein fertig geworden.
Auf der Karte von 1850 sieht man, wie sich die Bahnlinie in einem eleganten Bogen Richtung Bahnhof Cannstatt schwingt. Neben dem Bahndamm (grün) wird eine Straße angelegt, die 1894 Eisenbahnstraße getauft wird. Aus dem rot eingezeichneten  Feldweg wird später die heutige Schönestraße.
Schön war es damals sicherlich dort schon, sogar sehr schön, aber auch schon laut.


Montag, 19. September 2016

Wilhelmsbrücke Vorgeschichte

Römische Vorgeschichte der Wilhelmsbrücke

Ausschnitt aus
Karte des Obergermanisch-raetischen Limes.

Von 90 n. Chr bis etwa 160 unterhielten die Römer auf dem Hallschlag ein Kastell für 480 Reiter mit 544 Pferden. Auf der anderen Neckarseite im Bereich der heutigen Altstadt nutzten sie die Mineralquellen zum Baden und für Heilbehandlungen. 
Die Römer besaßen also auf beiden Seiten des Neckars Siedlungen, was sich in zahlreichen Grabungsfunden belegen lässt.

Außerdem war Cannstatt ein wichtiger Knoten im römischen Straßennetz.



Die Römer mussten Neckarüberwege besessen haben.

In der Beschreibung des Oberamts Cannstatt von 1895 werden zwei Stellen erwähnt, an denen wohl römische Brücken gestanden haben: 
  • eine bei Münster und 
  • eine im Bereich von Mühlsteg bzw. Wilhelmsbrücke 

Samstag, 17. September 2016

Wilhelmsbrücke gesprengt

Okay, die Nachricht ist nicht ganz aktuell.
Die Wilhelmsbrücke wurde am 12.10.1929 gesprengt.
Stadtarchiv Stuttgart
Ansichtskarte Verlag Josef Birn. Stuttgart





So sah die Wilhelmsbrücke bei der Sprengung aus.
Auf der Abbildung sieht man  einige der Schienen, über die die Erdbewegungen und der Abtransport der Trümmer erfolgte.







Wie Wilhlmsbrücke vorher ausgesehen hat, zeigt die Abbildung. Blick von der Wilhelmaseite aus.Sie wurde von 1834 bis 1838 von Eberhard Etzel gebaut. Es war die erste Steinbrücke an dieser Stelle. Benannt nach König Wilhelm I, der für die Finanzierung gesorgt hatte.



Über die Tränen der Canstatter bei der Sprengung berichtet der Schwäbische Merkur.